26.05.2013 11:59

43.Pfingstturnier Cottbus-Sielow 17.-19.5.2013

Das Veranstalter-Trio Jan Grawunder, Jürgen Kisker und Hagen Ridzkowski, das 2012 erstmals das Traditionsturnier in Sielow nach dem Ausscheiden des langjährigen Turnierchefs Dieter Pumpa, erfolgreich durchführte, hat 2013 neue Ideen umgesetzt und Investitionen getätigt. Schon am Anfang des Jahres wurde mit dem polnischen Reiterverband eine Kooperation vereinbart und somit eine Termindopplung, wie 2012 mit dem Turnier in Drzonkow, verhindert. Der Abreiteplatz wurde erweitert und neu hergerichtet. Auf der Südtribüne wurden 400 Sitzplätze überdacht, auf der Nordseite wurde eine etwa gleichgroße Fläche ebenfalls mit einem mobilen Dach versehen. Neue Toilettenanlagen und eine große neue Anzeigentafel gehörten ebenfalls zu den Investitionen. Die Anzahl der Boxen in den Stallzelten wurde verdoppelt.
Rund 70 000 Euro, gestiftet von etwa 40 Sponsoren, konnten die Organisatoren in Preisgelder, Stallzelte und das Turnierteam investieren. „Wir planen für die nächsten Jahre“, trat Ridzkowski gegenüber Sponsoren den Spekulationen über Veränderungen an der Reitanlage entgegen, die in den vergangenen Monaten für Verunsicherung gesorgt hatten.
Das bereits 2012 formulierte Ziel, Prüfungen zur Qualifikation zum Bundeschampionat zu bekommen, wurde auch realisiert. Fünf und sechsjährige Springpferde konnten sich für Warendorf empfehlen. Ansonsten wurde, um den Zeitplan an den drei Wettbewerbstagen im Griff zu behalten gehandicapt. Pro Reiter je zwei Pferde in einer Prüfung. Das Zweikampf-Springen, in dem 16 Reiter-Pferd Paare im KO-System gegeneinander reiten, wurde von Samstag auf Sonntag verlegt.
Toni Eckhardt (PSV Wehnsdorf) hieß der erste Sieger am Freitag beim Eröffnungsspringen, einer Springprüfung Klasse L, mit Levado vor Ludwig Sternberg (RFV Niederwerbig) mit Bonheur. Die erste Abteilung der Zwei-Phasen-Springprüfung der Klasse M hat Ingo Marko (RSV Wittichenau) mit Casino gewonnen. In einem stark besetzten Feld waren 13 Reiter ohne Fehler in die zweite Phase gekommen. Jörg Möller (RFV Lübtheen-Garlitz) hat mit For Felicia die zweite Abteilung für sich entscheiden können. Er blieb fehlerlos und mit 28.51 Sekunden knapp vor Msciwoj Kiecon. Am Ende des ersten Turniertages gaben die Favoriten auf den Großen Preis am Sonntag ihre Visitenkarte im schweren Springen am Freitag ab. Gleich sechs der insgesamt 45 Starter legten den Parcours fehlerlos zurück. Mit über zwei Sekunden Vorsprung machte Björn Nagel (Turnier- und Reitsportgruppe Holstenhalle Lübeck) mit Baron PKZ in 65,05 Sekunden den Favoritenanspruch deutlich. Zweiter wurde Michael Ziems (PSV Am Pool Weddingstedt) mit Cassin in 67,80 Sekunden vor Maximilian Wricke (RFV Niederwerbig) mit Pink Panther.
Der Samstag war, wie in fast ganz Brandenburg, von Dauerregen begleitet. Bei kühlen Temperaturen fanden nur wenige Besucher den Weg ins Reitstadion. Dafür konnte gleich am Morgen ein Heimsieg gefeiert werden. Die Stilpringprüfung A hat Ulrike Welz vom gastgebenden Reitverein Cottbus mit Nobilis (WN 8,2) souverän gewonnen. Der polnische Nationalmannschaftsreiter Msciwoj Kiecon konnte die Punktespringprüfung Klasse M in der ersten Abteilung um den Preis der Nürnberger Versicherungsgruppe mit Digisport Canaveral für sich entscheiden. Die zweite Abteilung der M-Punktespringprüfung um den Preis der Dekra Auomobil GmbH Cottbus ging an Robert Bruhns (PSV Quitzow) mit Charewa, der die volle Punktzahl mit schnellster Zeit erreichte.
Fünf fünfjährige Springpferde konnten sich für das Bundeschampionat qualifizieren. Drei davon, Vanessa, Cosby und Callum wurden von Joachim Heyer (RUFV Cappeln) vorgestellt, die Wertnoten 8,6, 8,4 und 8,3 bedeuteten die goldene, silberne und bronzene Schleife. Mit Volker Lehrfeld (RFV Schwanebeck e.V.) mit Cupertino (WN 8.1) und Volkmar Schadock (PSV Wehnsdorf e.V.) mit Glenn Corrado (WN 8.0) werden auch zwei Brandenburger in Warendorf am Start sein. Steffen Krehl hat mit Hengst Asklepios das schwere Zwei-Phasen-Springen um den Preis des Autohauses Cottbus am Samstag gewonnen. Vor vier Jahren gewann Asklepios in Sielow sein erstes S-Springen, am Samstag war es das 30. S-Springen, das er als Sieger verließ. Insgesamt beendeten acht Reiter-Pferd-Paare das Springen fehlerfrei. Der für den LRFV Lentzke startende Krehl setzte sich mit 36,67 Sekunden an die Spitze vor Msciwoj Kiecon (37,45). Kurz nach der Siegerehrung zauberte der Aktions-Künstler Jo Herz am Samstagabend in nur wenigen Minuten ein Porträt von Steffen Krehl.  Am Sonntag wurde ein Bild von ihm zugunsten des Therapeutischen Reitens in Sielow versteigert.
Wie als Ausgleich für das extrem schlechte Wetter am Samstag, schien am Sonntag die Sonne vom Himmel und die Zuschauerkulisse war dem guten Sport angemessen. Und auch die neue Familienattraktion auf dem Turniergelände, der Zirkus Trumpf, der neben Vorstellungen auch eine Tierschau und Ponyreiten im Angebot hatte, zählte reichlich Besucher. „Wir wollen die Qualität des Angebots verbessern und damit auch neue Zuschauer ansprechen“, beschreibt Hagen Ridzkowsk das Ziel der eher ungewöhnlichen Kombination. 
Einen Doppelerfolg gab es für das Haupt- und Landgestüt Neustadt / Dosse. Mit der Wertnote 9,0 setzte sich Martin Wißenbach (RFV HLG Neustadt e.V.) mit DSP Charmanto vor Christian Dietrich mit Quiz (WN 8.6) an die Spitze der Springpferdeprüfung Klasse M*, Qualifikation fürs Bundeschampionat der sechsjährigen Springpferde. In zwei Abteilungen wurde das M**- Springen entschieden. Björn Nagel (TRH Turnier -u.Reitsportg.Holstenhalle) mit Pikeur Cleveland und Martin Jurisch (RC Am Schappin e.V.) mit Glanzpunkt FS setzten sich erfolgreich gegen die Konkurrenz durch. Sportlicher Höhepunkt war auch in diesem Jahr das S**-Springen mit Siegerrunde. 31 Teilnehmer gingen an den Start, acht erreichten die Siegerrunde und nur eine Reiterin absolvierte die Siegerrunde fehlerfrei. Nach dem dritten Platz 2012 mit Letkiss, konnte die 17jährige Laura Strehmel (RFV HLG Neustadt e.V.) mit der neunjährigen Landrebell-Wanderlust-Tochter Lucie aus der Zucht der ZG Stroehmer/v.Langermann  den Großen Preis von Cottbus-Sielow gewinnen. "Es ist schon super. Es ist der erste S**-Sterne-Sieg für mich." Eigentlich sei sie erst einmal zufrieden gewesen, mit null Fehlerpunkten durch den ersten Durchlauf gekommen zu sein. "Und dann bin ich auch ruhig geritten." Platz zwei belegte Robert Bruhns (PSV Quitzow) auf Bond James Bond mit vier Strafpunkten in 45,26 Sekunden vor Ludwig Sternberg (RFV Niederwerbig), der auf D'Olympia ebenfalls vier Strafpunkte kassierte und 46,58 Sekunden brauchte. Video Ritt Strehmel HIER
Eine besondere Ehrung: Dank für 50 Jahre "Miss Meldestelle". Seit einem halben Jahrhundert gehört Erika Biedermann aus Meißen in Sachsen und Südbrandenburg bei Reitturnieren dazu. Etwa 30 Turnier begleitet sie in der gesamten Lausitz und Nachbarregionen jährlich. Biedermann selbst will noch solange weiter machen, wie „ich fahren kann und es mit dem Kopf geht“. Am Sonntag bekam sie dafür während der offiziellen Eröffnung einen Dankeschön-Blumenstrauß und wurde mit dem Mercedes-Cabrio ins Stadion gefahren. 
"So viel Reiter und Besucher am Sonntag gab es hier seit Jahren nicht mehr", so Kisker. "Der Parcours für den Großen Preis war eine Herausforderung und wir haben tolle sportliche Leistungen sehen können." Die Veranstalter waren zufrieden und gehen nun in die Planungen für 2014.
Text: M.Grade, Reitverein Cottbus, Fotos: M.Grade, Reitverein Cottbus
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