29.04.2014 22:05

Osterturnier in Berlin unter neuer Leitung

Große Aufregung gab es im März, als das Traditionsturnier in den Hallen im Olympiareiterstadion vom 1.BKV abgesagt wurde. Die Absage des Turniers durch den 1.Berliner Kleinpferde Verein (BKV) erfolgte, da der Preußenhof von Inga Snelsire, auf dem der Verein beheimatet war, zum 30.3.2014 endgültig geschlossen wurde. Verständlich, dass die Durchführung eines Turniers unter solchen Umständen unmöglich ist.
Hilfe kam nun aus Pichelsberg von Volkmar Polaski, dessen Söhne in den letzten Jahren auch Teilnehmer der BKV-Turniere waren, und der seinen Verein sowie den Regionalverband Berlin mobilisieren konnte, Helfer und Finanzen zu sichern. "Das Osterturnier ist ein Berliner Traditionsturnier, das für die Basisarbeit einen hohen Stellenwert hat. Viele Kinder und Jugendliche trainieren fleißig und freuen sich auf den Start zu Ostern. Wir möchten den Erhalt des Turniers ermöglichen und wir überlegen auch, ob und wie wir das Pony-Besten Turnier im Herbst durchführen können", so die Aussage von Volkmar Polaski zum damaligen Zeitpunkt.
Es folgte eine neue Ausschreibung für den 18. und 19.4., die 17 Prüfungen umfasste und altersmäßig ziemlich offen war. Folge: es gingen allein 300 Nennungen für die Dressurprüfungen am Samstag ein. Nach kurzer Rücksprache wurde deshalb beschlossen, beide Hallen und einen Außenplatz für die Prüfungen zur Verfügung zu stellen. Trotzdem war es ein 12stündiger Turniertag, der alle Beteiligten so ziemlich an ihre Grenzen brachte. Aber, erstaunlicherweise, anders als in den letzten Jahren des Osterturniers, konnte der Zeitplan ohne Verzögerungen eingehalten werden.
Mit einer Dressurreiterprüfung Klasse A in zwei Abteilungen auf zwei Plätzen begann der Tag. Die ersten goldenen Schleifen gingen an Franziska Gräning (RV DEUTSCHLANDHALLE BERLIN E.V.) mit Hennessy W (WN 7.8) und Nele Marie Lieberknecht (LRF Bülow Neubeeren e.V.) mit Le Coeur (WN 8,0).Im Anschluss folgten die Dressuren Klasse A** und L* Trense, auch mit jeweils zwei Abteilungen. In Klasse A** holte sich Franziska Gräning den zweiten Sieg mit Hennessy W (WN 7,8), ihre Vereinskollegin Joanna Plutecka (RV DEUTSCHLANDHALLE BERLIN E.V.) sicherte sich mit Delano (WN 6,8) die zweite Abteilung. Und auch in Klasse L ging die Siegesserie für die Reiter des RV Deutschlandhalle e.V. weiter. Platz ein und drei für Lara Dägling mit Sir Bechstein (WN 7,2) und Quintana (WN 6,6), dazwischen Marie Nieschler mit Fabiamo (WN 6,8). Cindy Brause (RV Caballico Jühnsdorf e.V.) mit Rolex Royal gewann die zweite Abteilung mit WN 7,4).16 junge Pferde wurden in der Dressurpferdeprüfung Klasse A vorgestellt. Hier erhielten Eva Wilczewski (RF Chevalier Genshagen e.V.) mit Londontower (WN 7.2) und Deborah Dormann (REITCLUB OLYMPIASTADION BERLIN E.V.) mit Fhiara (WN 7.1) die höchsten Noten. Das Ergebnis der Pony-Dressurprüfung Kl.A**, Qualifikation Pony-Jugendförder-Cup HVL 2014, lautete Paula Franz (Ländlicher RV Münchehofe e.V.) mit Alizee (WN 7.1) vor Alicia Vandree (RFV Brieselang e.V.) mit Little Big Gun (WN 6.7) und Nina Göller (RSV Dallgow Dorf e.V) mit Allbrighton (WN 6.6). 44 Nennungen lagen für den Reiter-WB Schritt - Trab - Galopp vor, 40 Kinder gingen an den Start. Drei erhielten für ihre Leistung Wertnoten mit einer 8 vor dem Komma: Leonore Kloß (RSG Nassenheide e.V.) mit Hermine (WN 8.3),  Neele Stahn (RV DEUTSCHLANDHALLE BERLIN E.V.) mit Merilyn Monroe (WN 8.1) und  Carolin Benz (RFV Schorfheide e.V.) mit Donky Kong (WN 8.0). Fuchsi und Frodo, so heißen die Ponys, die im Führzügel-Wettbewerb ihren Reiterinnen Marie Gustavus (KJRFV Zehlendorf e.V.) und Sarah-Marie Janzen (Hof Bernadotte e.V.) zu einer der ersten goldenen Schleifen im Turniergeschehen verhalfen. Am späten Nachmittag gingen 10 Mannschaften in der Mannschaftsdressur an den Start. Hier siegte der RSV Stahnsdorf e.V. vor dem RFV Schenkenhorst e.V. II und dem RV Deutschlandhalle e.V.
Nach einer kurzen nächtlichen Erholungspause gng es am Sonntag um 8 Uhr früh mit dem Springreiter-Wettbewerb in der Halle weiter, den Elisa Boack (RSG ALT-LÜBARS E.V.) mit Cosmaren (WN 7.7) siegreich beendete. Zwei Siege sicherte sich Lucas Polaski (RV Pichelsberg e.V.) mit Mephisto. Im Stilspring-WB mit Stechen - ohne Erlaubte Zeit (EZ) und auch in der Stilspringprüfung mit Stechen Klasse A erhielt er die höchsten Wertnoten. Im Staffetten-Spring-Wettbewerb musste er sich mit Partner Moritz Gutsche nur dem Team vom LRV Tegel e.V. , Sandra Behrend und Tiana Dreikant, geschlagen geben. Und im Punktespringen Klasse A verhinderte Lenya Wolf (LRV Tegel e.V.) mit Amaretto die dritte goldene Schleife. Mit dem Pferd Lucky Luke seines Bruders Maximilian, der inzwischen ein sehr erfolgreicher Moderner Fünfkämpfer ist, war er nur knapp langsamer als die Tegeler Amazone. Auch die Olympaisiegerin im Modernen Fünfkampf, Lena Schöneborn, nutzte mit zwei Pferden die Chance in ihrem Heimatstall einen Wettkampf zu bestreiten und erreichte die Plätze drei und fünf. Die letzte Siegerin der beiden Turniertage wurde Verena Weidemann-Bingel (RV Luisenhof Paretz e.V.) mit Audrey, die fehlerfrei durch den Parcours Klasse L kam.
Insgesamt eine gelungene Veranstaltung, die das Team vom RV Pichelsberg e.V. kurzfristig realisiert hat. Ob der Verein auch zum Erhalt des "Pony-Besten" Turniers im Herbst zur Verfügung stehen wird, konnte von den Verantwortlichen noch nicht beantwortet werden.
Text+Fotos: Marietta Grade
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Alte und neue Turnierleitung: Frank Szur (BKV) und Volkmar Polaski Siegreiches Team aus Stahnsdorf Eva Wilczewski (RF Chevalier Genshagen e.V.) mit Londontower